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Analyse

Wie der Vater, so der Sohn? Die Top 3 Talente der Fiorentina

Am morgigen Donnerstag wartet eine denkbar undankbare Aufgabe auf Borussia Mönchengladbach: Die Fohlen müssen ein 0:1 aus dem Hinspiel in Florenz aufholen. Besonders ärgerlich ist dieses Zwischenergebnis vor allem dadurch, dass Gladbach eine große Feldüberlegenheit nicht in etwas Zählbares ummünzen konnte. Das toskanische Team unter der Leitung des ehemaligen Dortmunders Paulo Sousa, der nun auch als neuer Wolfsburg Coach zur neuen Saison gehandelt wird, zeigte zwar unter den Augen unserer Redakteure im Borussia-Park wenig im Angriff, stand hinten jedoch kompakt und baute das Spiel bei eigenem Ballbesitz geschickt über eine Dreierkette nach vorne auf. Routinier Borja Valero überzeugte als umtriebiger Antreiber im Mittelfeld und ja, Sturmjuwel Bernadeschi verwandelte einen Freistoß unhaltbar. Was nun aus Gladbacher Sicht bleibt, ist die Hoffnung, das Weiterkommen in der Ferne dingfest zu machen – einfach wird es jedenfalls nicht. In Florenz wartet eines der heimstärksten Teams der Serie A auf die Borussia, welches im Rückspiel auch wieder auf das wohl größte Talent der Mannschaft zurückgreifen kann. In unserem Talentcheck bringen wir euch nun drei junge Spieler aus Florenz näher, die in Zukunft von sich Reden machen werden.

Federico Chiesa

Im Hinspiel noch gelb gesperrt ist der Sohn des ehemaligen italienischen Nationalstürmers Enrico Chiesa neben Bernadeschi die zweite gefährliche Waffe im Flügelspiel der Toskaner. Seine Karriere begann der Außenbahnspieler beim U.S. Settignanese aus Settignano, einem Frazione nordöstlich von Florenz. Im zarten Alter von zehn Jahren schloss er sich der Fiorentina an, für dessen U19 Team er in der Saison 2014/2015 debütierte. Zu Beginn dieser Saison unterzeichnete der Youngster schließlich seinen ersten Profivertrag beim Verein. Die Saison verläuft für Chiesa bisher steil: Nachdem er in der Saisonvorbereitung gegen Juve debütierte, schoss er im Januar diesen Jahres nach einem Pass von Milan Badelj sogar ein Tor beim 2:1 Sieg gegen die alte Dame. Mittlerweile gehört Chiesa auch zum festen Bestandteil des italienischen U20 Teams unter der Leitung von Alberigo Evani. Entweder als Rechtsaußen oder invers auf links eingesetzt, überzeugt der eifrige Sprinter vor allem durch seinen Hunger auf dem Platz, seine Geschwindigkeit sowie seine Dribbelstärke in 1-gegen-1 Situationen; seine Sololäufe erinnern dabei durchaus an Vater Enrico. Auch im Spiel gegen den Ball präsentiert sich Chiesa stark ausgebildet und mit einem hohen Drang zum Nachsetzen und Stellen von Gegenspielern. Durch eine gute Schusstechnik überzeugt er auch in Abschlusssituationen nach Dribblings von außen in den Strafraum. Trainer Paulo Sousa lobt ihn für seine Spielfreude und Entschlossenheit, Fans begeistert er durch seine Energie auf dem Platz. Eben jene jugendliche Unbekümmertheit führt oft jedoch noch zu Eigensinnigkeit und Ballverliebtheit, die wiederum Fehler in Offensivaktionen begünstigen. Wir sind uns jedoch sicher: Chiesa gehört die Zukunft.

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Ianis Hagi

Einen ebenfalls bekannten Vater hat ein großes Talent im offensiven Mittelfeld der Fiorentina: Ianis Hagi. Der Sohn der rumänischen Fußballikone Gheorghe Hagi wurde in Istanbul geboren als sein Vater noch für Galatasaray spielte. Somit besitzt Hagi neben der rumänischen auch die türkische Staatsbürgerschaft. Von der Position ähnelt der 1,72m große Regisseur seinem Vater – mit einem guten Spielverständnis ausgestattet, wirbelt der technisch versierte Mann auf der Zehn. Vergleiche mit seinem Vater hört der junge Spieler nicht so gerne, möchte selbst aus dem Schatten seines alten Herren treten. Nach eigener Aussage spiele Hagi zum Beispiel einen besseren tödlichen Pass als sein Vater, agiere mannschaftsdienlicher; ein Umstand, der ihn auch als Torvorbereiter im Spiel der in lila gekleideten Mannen hat in Erscheinung treten lassen. Anders als der Papa, der besonders über seine Schnelligkeit und seinen Drang zum Tor ins Spiel fand, kommt Ianis Hagi über seine Spielmacherqualitäten und sein Passspiel. Hagi gehört als ehemaliger Kapitän der rumänischen U19 zu einer jungen Generation rumänischer Spieler, welche langfristig den Kern der Mannschaft für die EURO 2020 bilden sollen und aufgrund der Spielführerqualitäten des jungen Burschen auch als „Team Hagi“ bezeichnet werden. Die Florentiner Ikone und Skandalnudel in Personalunion, Adrian Mutu, bescheinigt Hagi jedenfalls das Talent, in Florenz noch Großes zu erreichen. Verbessert sich Hagi im Defensivverhalten und wächst weiter stets mit seinen Aufgaben, steht ihm eine erfolgversprechende Karriere bevor.

//www.youtube.com/watch?v=ooOM3qtZTLU

Abdou Diakhate

Wir wären nicht Talentkritiker, wenn wir nicht auch einen Spieler aus der U19 des Vereins für euch im Petto hätten. Abdou Diakhate ist definitiv der auffälligste Spieler im Primavera Team der Fiorentina. Der Senegalese erinnert dabei vor allem an Spieler in einem ähnlichen Alter, die derzeit in Italien für Furore sorgen: Franck Kessié und Amadou Diawara. Durch eine unglaubliche Dynamik und Physis überzeugt Diakhate vor allem mit seiner Durchschlagskraft im zentralen Mittelfeld – so stehen für ihn in dieser Spielzeit bereits 7 Tore und 7 Torvorlagen in 17 Einsätzen auf dem Tableau.  Seine gute Grundschnelligkeit und Ausdauer verhelfen dem Dauerläufer im Mittelfeld gepaart mit seiner Athletik zu überzeugenden Anlagen im Spiel gegen den Ball und in der Vorwärtsbewegung. Seine Größe in der Zentrale bietet ihm entscheidende Vorteile beim Abfangen langer Bälle sowie bei Kopfballsituationen im gegnerischen Strafraum. Doch auch das Passspiel Diakhates, bei dem er vor allem mit langen Pässen die Mitspieler geschickt einzusetzen weiß, ist nicht außer Acht zu lassen. Des Öfteren neigt Diakhate zwar zu Stockfehlern und mangelnder Technik, welche seine Bewegungen etwas hölzern aussehen lassen, doch es steht für unsere Redaktion außer Frage, dass er einen ähnlichen Weg wie Diawara und Kessié, die schon jetzt mit zahlreichen Topklubs in Verbindung gebracht werden, einschlagen kann.

 

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