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Analyse

Talententwicklung: Große Talente, die keine großen Spieler wurden

Jeder kennt ihn. Diesen einen Spieler, der schon sehr früh im Jahrgang herausstach. Der besser war als alle anderen. Erst auf dem Pausenhof, später in der besten Mannschaft des Dorfes, dann in Stützpunkt und Landesauswahl, bevor es als Top-Talent in ein Nachwuchsleistungszentrum ging. Doch irgendwann geriet die Karriere dann ins Stocken. Heute heißt der Alltag Bezirksliga in der Heimat und jeder, der früher die Karriere des verheißungsvollen Talentes verfolgt hatte, stellt sich am Rande des Berziksligaspiels bei Bratwurst und Pils die Frage, die im Fußball längst eine geflügelte Phrase geworden ist: Woran hat’s gelegen?

Ohne nun einen konkreten Namen nennen zu müssen, um der Geschichte ein Gesicht zu geben, hat wohl jeder, der sich für Amateurfußball begeistert, einen Spieler im Kopf, auf den genau dieser „Karriereweg“ zutrifft. Spieler, die die Niederungen des Amateurfußballs technisch dominieren und von denen jeder sagt, sie könnten so viel höher spielen. Es sind die selten erzählten Lebenswege des Fußballsportes, die es jedoch zuhauf gibt. Selbst unter ehemaligen U-Nationalspielern finden sich diese Biographien. Geplatzte Träume und Hoffnungen, rasante Aufstiege, die zu unglaublichen tiefen Stürzen wurden. Es gibt wohl unzählig viele Gründe für das Scheitern in der unglaublich engen Spitze des pyramidenförmigen Systems Leistungsfußball. Trotzdem geht dieses Scheitern an hochgejubelten Jugendspielern selten spurlos vorbei.

Doch gibt es auch heute noch im modernen Akademiefußball die Gegenstücke zu diesen Geschichten. Spieler, die in Nachwuchsleistungszentren aussortiert werden sollten, die aber gegen alle Widerstände und sämtlichen Prognosen zum Trotz ihren Weg in den Profifußball gefunden haben. Es sind Spieler, die nie als „Top-Talente“ gegolten haben, die nie auffällig waren, und von denen sich Beobachter fragen, wieso und weshalb sie im Profifußball Fuß fassen konnten. Diese so unterschiedlichen Voraussetzungen, die zu komplett gegenläufigen Endergebnissen führten, sind für die Talentforschung außerordentlich relevant. Was genau macht ein Talent aus und welche Attribute eines Spielers sind letzten Endes relevant, um es im Spitzensport wirklich zu schaffen?

Talent als Charaktereigenschaft

Every year I try to grow as a player and not get stuck in a rut. I try to improve my game in every way possible. But that trait is not something I’ve worked on, it’s part of me.”
Lionel Messi

Manch ein Spieler scheint schlicht und ergreifend gesegnet zu sein. Schaut man Lionel Messi zu, dann wirkt alles so leicht. Jede Bewegung harmonisch wie eine Symphonie von Bach, perfekt orchestriert, als wären sämtliche Entscheidungen des Gegenspielers bereits getroffen und von Messi antizipiert worden. Kaum einmal fällt „La Pulga“ hin, ob er nun gefoult wird oder nicht. Der kleine Argentinier des FC Barcelona läuft an seinen Gegenspielern vorbei, als wären sie nur statische Hindernisse in einem Hindernisparcours. Der Ball ist Messis stetiger Begleiter, oder wie der Techniktrainer Matthias Nowak einmal sagte: „Messi läuft mit dem Ball am Fuß so, als wäre der Ball gar nicht da.“

Es ist wohl nicht übertrieben, wenn man Lionel Messi als das größte Talent aller Zeiten im Fußball bezeichnet und selbst begeisterte Ronaldo-Anhänger erzählen häufig, dass Barcas Legende von Natur aus begabter zu sein scheint, als der Portugiese, der mit zunehmenden Alter immer besessener an sich und seinem Körper arbeitet. Natürlich schwingt dort die Attitüde der uralten Sportweisheit „Hard work beats talent“ mit. Doch gibt es das überhaupt? Eine natürliche Begabung, quasi eine genetische Prädisposition zum Fußballspielen? Oder hat die die Nummer 10 des FC Barcelona all das gelernt und Andere aus verschiedensten Gründen eben nicht?

Auch wenn unsere Seite Talentkritiker.de heißt: Talent ist ein außerordentlich schwierig zu definierender Begriff. Talent wird häufig als eine angeborene Veranlagung für bestimmte Arten von Fähigkeiten definiert und kann dabei verschiedenste Ausprägungen haben. Talenten ordnet man die Eigenschaft zu, auf ihrem Talentgebiet schneller Fortschritte zu machen und schließlich dementsprechend ein bedeutend höheres Leistungsniveau zu erreichen als Andere. Fähigkeiten sind bei Talenten also nur sehr bedingt durch Übung erlernt, sondern veranlagt. Nicht umsonst wurde der Talentbegriff von der früheren Währung, die schon in der Bibel als „Talente“ bezeichnet wurde, abgeleitet. Ein Talent ist eine edle Silbermünze, deren Wert schlicht und ergreifend hoch ist. Das klingt für Kinder, deren Traum es ist, einmal Profifußballer zu werden, die aber nicht einmal die besten in ihrer Mannschaft, also im übertragenen Sinne nicht der Silberschatz ihres Teams sind, ziemlich ernüchternd. Es würde bedeuten, dass in der ökonomisierten Fußballwelt es bedeutend sinnvoller wäre, nur noch die Talente zu fördern und jene, die unglaublich hart an sich arbeiten, außen vor zu lassen. Schließlich würde das „Talent“ mit viel weniger Arbeit ja vergleichbare Leistungen erzielen? Geht man nach diesem Begriff eines Talentes, hätte es den Fußballer CR7 vielleicht niemals gegeben, weil seine harte Arbeit eventuell gar nicht erst wertgeschätzt worden wäre. Vielleicht ist die Antwort auf folgende Frage die Weltformel der Nachwuchsentwicklung im Fußballsport: Was ist ein Talent und wie erkenne ich es? Wer diese korrekt beantwortet, kann sich mit aller Wahrscheinlichkeit gepflegt zur Ruhe setzen. Obwohl es im Fußball alle Nas‘ lang sogenannte „Diamentenaugen“ (wie z.B. Sven Mislintat) gibt, die in großer Regelmäßigkeit Talente ausgraben, die vor ihnen keiner auf dem Schirm hatte, ist eine abschließende Klärung des Talentbegriffes aber nach wie vor nicht ganz möglich.

Wenn man Lionel Messi heute spielen sieht, dann könnte man auf den Gedanken kommen, dass seine Entwicklung nur logisch – ja gewissermaßen zwangsläufig und absolut absehbar war – und so ein Talent in hundert Versuchen auch hundert Mal zum Profi werden würde. Doch Messis Karriere schien lange Zeit gar nicht erst ins Laufen kommen zu wollen, denn Messis Veranlagung lief allem zuwider, was einen guten Fußballer Anfang der 2000er Jahre ausmachte. Als Kind war der Argentinier bedingt durch seine Wachstumsstörung (einem Mangel des Wachstumshormon Somatropin) sehr klein. Mit dreizehn Jahren hatte es Messi nicht geschafft, die 1,40m-Marke zu überschreiten. Sämtliche der bekannten Teams seiner argentinischen Heimat hatten den kleinen Fußballer trotz außerordentlicher Fähigkeiten abgelehnt und auch beim großen FC Barcelona waren nicht alle Verantwortlichen vollends davon überzeugt, dass ein Spieler mit diesen körperlichen Einschränkungen im Profifußball jemals eine Chance haben würde. Doch die Befürworter Messis setzten sich durch und ließen ihn und seine Familie seinen ersten Vertrag auf einer Serviette unterschreiben.

Der Mut des FC Barcelona wurde belohnt. Doch auch mit der Verpflichtung durch den katalanischen Top-Club war Messis Karriere noch lange nicht in trockenen Tüchern. Messi war immer ein eher schüchterner und demütiger Typ und egal wie groß der Hype um ihn auch wurde, er ließ sich nie dazu verleiten, sich auszuruhen. Anders als der Portugiese Ronaldo suchte Messi die Kompensation seiner massiven körperlichen Nachteile jedoch nicht im Kraftraum, sondern auf dem Platz. Gleichwohl nicht so offensiv und öffentlich wie CR7, ist auch Lionel Messi ein Spieler, der von Ehrgeiz zerfressen ist. Berichte seiner katalanischen Teamkollegen zufolge kann er nicht einmal verlieren, wenn es sich nur um ein Trainingsspiel handelt. Liegt seine Mannschaft zurück, wird Messi wütend. Dann schnappt sich „La Pulga“ wie im Rausch den Ball und schießt einfach so viele Tore, bis er sich beruhigt hat. Meist steht dann hinterher eine sehr deutliche Führung für sein Team auf der Anzeigetafel. Messi möchte jedes Spiel spielen und empfindet es als persönliche Kränkung durch das Trainerteam, wenn das einmal nicht der Fall ist. Unter Guardiola kam es dann schon einmal vor, dass Messi am nächsten Tag nicht zum Training erschien, nur um sicherzustellen, dass das nie wieder vorkommt.

Es ist nicht unüblich, dass Menschen, die etwas kompensieren müssen (bei Messi sein Größenproblem), um genauso gut oder besser zu sein als Andere, dazu neigen, überzukompensieren und deshalb unglaublich erfolgreich werden. Johan Cruyff erkannte bereits früh, dass „jedem Nachteil auch ein Vorteil inne (wohnt)“ und setzte deswegen ganz bewusst auf diese Art von Spieler (wie bereits im letzten Artikel des Autors zur Talenterkennung ausführlich behandelt).

Der Ehrgeiz Messis ist alles verzehrend und ist für seine Trainer Fluch und Segen zugleich, denn dadurch wird er ähnlich wie Ronaldo zu einem Staat im Staat. Messi selbst beschreibt diesen Ehrgeiz als etwas, dass ihm schlicht zu eigen ist und dessen er sich nicht erwehren kann. Die beiden größten Spieler des Profifußballs unserer Tage waren also im Wesentlichen eines: Besessene Arbeiter, die jeden Tag nur an Fußball dachten und für die alles nicht genug ist. Fakt ist, dass die Mentalität dieser Ausnahmekönner und ihr nicht zu bändigende Ehrgeiz ein wesentlichen Faktor in ihrer Entwicklung in die Spitzenklasse ausgemacht hat. Während andere Talente sich auf ihrem Talentstatus ausgeruht und vergessen haben, wie viel harte Arbeit sie investiert haben, um aktuell an dem Punkt zu sein, an dem sie sind, haben Messi und Ronaldo sich nach wie vor als unvollkommen angesehen. Doch waren diese Charaktereigenschaften schlussendlich ausschlaggebend für ihr „Talent“?

Genies werden gemacht, nicht geboren

We all have unlimited shortcomings. Yet one way of seeing things is to consider our lives as a time frame that allows us continually to work at changing our weaknesses into strengths. This, I must say, is an intriguing task.”
Schinichi Suzuki
Japanischer Violinist und Pädagoge

Gerade im Fußball ist das Feld der Begabungsforschung ist ein noch recht junges Forschungsfeld. Dennoch gibt es den ein oder anderen Indikator, anhand dessen man den Einfluss von Prädisposition und erarbeiteten Fähigkeiten gewichten kann. Sowohl im Leistungssport, als auch in anderen Disziplinen haben Studien mittlerweile ergeben, dass gewisse genetische Faktoren durchaus einen Einfluss darauf haben, wie gut sich eine Person in einer bestimmten Disziplin entwickelt (Swan, 2012). Umstritten ist jedoch durchaus, inwieweit epigenetische Faktoren dabei eine größere Rolle spielen als rein genetische Festlegungen. Studien zeigen nämlich, dass bei Menschen, die eine genetische Prädisposition für eine spezielle Aktivität aufweisen, eine erhöhte Hirnaktivität im entsprechenden Bereich messbar ist und diese Aktivierung bei Durchführung der Aktivität auch stärker als beim Durchschnitt ausgeprägt ist. Da sich diese Ausprägung aber sehr wesentlich durch Förderung bzw. Stimulation während des Hirnwachstums – also in den jungen Jahren des Sportlers – ausbildet, ist nicht klar, ob gewisse Fähigkeiten aufgrund einer besonderen genetischen Veranlagung oder aufgrund einer intensiven Förderung vorliegen und somit die entsprechenden Hirnregionen beeinflusst haben. Es ist die Frage nach dem Huhn und dem Ei.

Der Pädagoge Laszlo Polgar führte ein wohl einmaliges Experiment an seinen Töchtern durch. Polgar glaubte, dass Genies zu solchen gemacht werden und nicht als solche auf die Welt kommen. Um seine These zu belegen, nahm er sich bereits vor der Geburt seiner Töchter vor, diese zu Weltklasseathleten zu formen. Die Sportart, die er für seine noch ungeborenen Töchter erwählt hatte, war der Schachsport. Er überzeugte seine Frau Klara, ihm dabei zu helfen, seine Theorie zu beweisen. Seine erste Tochter Susan war die erste, die Polgar unterwies. Mit exorbitanten Erfolg: Bereits mit 15 Jahren war Susan die Frau mit der höchstem Elo-Rate im weltweiten Schachsport. Diesen Titel behielt das Riesentalent die nächsten 23 Jahre. Die zweite Tochter Sofia durchlief daraufhin auch Polgars Schule und wurde unglaublicherweise mit nur 14 Jahren Siegerin des „Magistrale di Roma“-Turnier. Schon in jungem Alter besiegte die 14-jährige Sofia diverse – männliche wie weibliche – Schachgroßmeister und ist bis heute die beste 14-Jährige aller Zeiten, gemessen an ihrem damaligen Elo-Rating. Die dritte Tochter Judit komplettierte die Reihe, indem sie mit nur 15 Jahren zum Großmeister des Schachsportes wurde und bis heute als die beste Schachspielerin aller Zeiten gilt. Das ist aller Wahrscheinlichkeit kein Zufall oder einer genetischen Prädisposition, denn Vater Laszlo wählte für seine Töchter deshalb den Schachsport, weil er durch sein Elo-Rationg die höchstmögliche Vergleichbarkeit aller Sportarten ermöglichte.

Ganz einig ist sich die Talentforschung bezüglich der Gewichtung von genetischen Grundlagen und der Macht der Übung nicht. Unwahrscheinlich ist, dass genetische Faktoren gar keine Rolle spielen, denn diverse sportwissenschaftliche Studien belegen, dass Vorteile aus der Genetik entspringen können. Wie schon im letzten Artikel über Talenterkennung behandelt, spielen dabei selbstredend auch physische Determinationen eine nicht unwesentliche Rolle – es gibt weniger Spieler, die mit unterdurchschnittlicher Körpergröße Profi werden. Wenn sie aber Profi werden, dann sind sie meist überdurchschnittlich gut. Es ist somit festzustellen, wie bedeutend effektive Übungsgestaltung und -anleitung ist, wenn es darum geht, die Fähigkeiten eines Menschen auf einem Gebiet weiterzuentwickeln. Spezifische leistungsfördernde Persönlichkeitsfaktoren, familiäre, schulische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen sind absolut notwendig, wenn Talente sich perfekt entwickeln sollen (Heid/ Fink 2004).

Für den Fußball bedeutet das vor allem eines: Die Radien, aus denen die Clubs ihre Talente rekrutieren und ausbilden, müssen nicht stetig größer werden, nur um global mithalten zu können. Stattdessen ist es von Bedeutung, die Nachwuchsförderung zu optimieren, um in der eigenen Nische zu bestehen. Dass diese These den Tatsachen entspricht beweisen nicht nur erfolgreiche Nationalmannschaften aus Ländern mit geringen Einwohnerzahlen (wie z.B. Kroatien oder Island), sondern auch Clubs wie der FC Barcelona oder Athletic Club Bilbao. Der FC Barcelona hat in seiner Jugendakademie „La Masia“ zu 90% spanische Spieler, wovon wiederum 50% aus katalanischen Elternhäusern stammen. Für einen Giganten wie den FC Barcelona ist das eine erstaunliche Quote. Die Basken aus Bilbao gehen seit jeher sogar einen Schritt weiter: Der Verein spaltet viele Gemüter mit der Politik, nur Spieler einzusetzen, die entweder aus den baskischen Provinzen Bizkaia, Gipuzkoa, Álava und Navarra in Spanien, Labourd, Soule und Nieder-Navarra in Frankreich stammen oder in der Jugend eines Fußballklubs aus diesen Provinzen ausgebildet wurden. Diese Maxime des Clubs ist dabei nicht nationalistisch oder gar rassistisch motiviert. Die Idee, nur mit baskischen Spielern zu arbeiten, verfolgt den Zweck, eine sogenannte „Corporate Identity“ zu schaffen. Spieler, die in ihrem Club verwurzelt sind, bringen bessere Leistung, weil der Club und seine Identität teil ihrer Persönlichkeit und ihres eigenen Charakters geworden ist. Die Identifikation mit dem Verein und der Kultur ist bei den Spielern in Bilbao entsprechend hoch. Nur in Ausnahmefällen wechseln die Eigengewächse der Basken von ihrem Verein in die große weite Welt (wie z.B. Javi Martínez und Aymeric Laporte). Es geht also nicht darum, Talente aus Afrika oder Brasilien zu scouten und nach Europa zu transferieren, sondern aus den eigenen lokalen Gegebenheiten das Meiste herauszuholen. „Talent“ ist auch in der europäischen Heimat im Übermaß vorhanden und jene Clubs, die das erkennen, haben einen erheblichen Vorteil in der kapitalisierten Welt des Profifußballs im 21. Jahrhundert. Denn das Beispiel Bilbao beweist, dass dieser Weg funktioniert. Bis heute sind die Basken einer von drei „La Liga“-Clubs, der nie in die zweite Liga abgestiegen ist – die anderen beiden sind der FC Barcelona und Real Madrid.

Der Matthäus-Effekt im Fußball

Denn wer da hat, dem wird gegeben, dass er die Fülle habe; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat.“
– Mt 25,29 LUT (entsprechend: Mt 13,12 LUT; Mk 4,25 LUT; Lk 8,18 LUT; Lk 19,26 LUT)

Nun haben diese Autoren von Talentkritiker.de aber den Verstand verloren! Hier geht es doch um Fußball, oder? Um riesige Stadien, Millionentransfers und nicht zuletzt das glamouröse Leben jener, die es vom Talentstatus in die Riege der Superstars geschafft haben. Und jetzt kommen die mit einem Bibelzitat?

Nicht ganz. Mit dem Matthäus-Effekt. Der Matthäus-Effekt ist (wie der Name schon sagt) nach Matthäus (nicht dem Ehrenspielführer des DFB und Sky-Experten, sondern dem Evangelisten) benannt und beschreibt ein soziologisches Phänomen, das erstaunlicherweise auch in der Talententwicklung im Fußball seine Gültigkeit besitzt. Mehr noch: Es scheint gar so, als wäre das Prinzip, das dem Matthäus-Effekt zu Grunde liegt, universal gültig sowohl für soziologische, als auch für physikalische Phänomene in unserer Welt. Es ist das Prinzip der ungleichen Verteilung. Jeder von uns weiß, dass dieses Prinzip in unserer aller Leben eine entscheidende Rolle spielt. Egal wohin man schaut, überall gibt es „Die da oben“ und „Die da unten“. „Die da oben“ scheinen schon immer dort gewesen zu sein und alles zu haben, während es jenen, die „die da unten“ sind, immer schlechter zu gehen scheint. Dieses Prinzip der ungleichen Verteilung findet sich tatsächlich überall und in allen menschlichen Gesellschaften, die je existiert haben. Selbst in gesellschaftlichen Systemen, die sich zum Dogma gemacht haben, die Ungleichheit zu beenden (wie z.B. der Sozialismus bzw. Kommunismus), scheiterten unter anderem auch an der Gültigkeit dieses Prinzips. Bis heute hat sich daran nichts geändert.

Ein Prozent der Weltbevölkerung besitzt so viel wie die unteren 50 Prozent. Das klingt noch dramatischer, wenn man es in konkreten Zahlen ausdrücken möchte: 85 Menschen an der Spitze der Reichstumspyramide haben zusammen so viel wie dreieinhalb Milliarden am Sockel derselbigen. Jeder, der auch nur ansatzweise in eine sozialdemokratische Richtung tendiert oder einmal tendiert hat, wird schlucken müssen, wenn er diese Zahlen ließt. Doch „The winner takes it all“, wie die schwedische Band Abba schon sang, gilt nicht nur in Sachen Reichtumsverteilung, sondern auch in der Kreativ-Wirtschaft.

Der Matthäus-Effekt beschreibt genau diese Gesetzmäßigkeit und geht noch weiter. Denn wie das Zitat des Evangelisten schon andeutet, besagt der Matthäus-Effekt, dass aktuelle Erfolge mehr durch frühere Erfolge als durch gegenwärtige Leistungen bedingt werden. Erfolge kumulieren, summieren sich und katapultieren den Erfolgreichen regelrecht immer schneller in die Höhe. Erfolge erzeugen stets stärkere Aufmerksamkeiten, die wiederum Ressourcen eröffnen, mit denen das Erzielen weiterer Erfolge wahrscheinlicher wird – potentiell zumindest wächst Erfolg exponentiell. Kleine Anfangsvorteile werden zu großen Vorteilen und Privilegien, die schließlich so groß sind, dass sie uneinholbar werden. Eine kleine Elite bekommt fast alles an Erfolg, während die Mehrheit weiter erfolglos bleibt. Ursprünglich erforscht wurde das Phänomen anhand von Zitationen. Autoren, die ein sogenanntes „Zitierkartell“ bildeten, multiplizierten ihren Erfolg, indem sie sich immer wieder gegenseitig erwähnten, wodurch sie bedeutender wirkten, als sie tatsächlich waren. Doch diese Scheinriesen wurden dadurch bald zu echten Riesen.

Ein Großteil unserer Musik in den Charts kommt von sehr wenigen Musikern, obwohl es viele Menschen gibt, die gerne musizieren. Von diesen Künstlern werden wiederum nur sehr weniger Lieder häufig gespielt – die sogenannten Hits. Ein Großteil ihrer Musik ist nur Beiwerk. Die meisten verkauften Bücher stammen von einer Hand voll von Autoren, obwohl wohl tausende Menschen gerne schreiben. Ein Großteil der bedeutenden wissenschaftlichen Arbeiten wird und wurde von kleinen Gruppe von Forschern auf dem jeweiligen Gebiet herausgegeben, obwohl in der Geschichte der Menschheit unglaublich viele Menschen wissenschaftlich gearbeitet haben. Die meisten Menschen leben in einigen wenigen Großstädten, obwohl die Fläche, auf der die Menschheit leben könnte, riesig ist. Des weiteren verhält es sich auch in unserer Sprache so, denn für 90 Prozent unserer Kommunikation genügt ein Wortschatz von fünfhundert Wörtern. Wer jetzt also viel Zeit hat, der kann diesen Fakt an diesem oder jedem beliebigen anderen Text in der Sprache seiner Wahl überprüfen. Gesellschaften und ihre Erzeugnisse neigen scheinbar pauschal zu einer sogenannten Pareto-Verteilung (siehe Abbildung). Doch nicht nur menschliche und tierische Gesellschaften und Hierarchien neigen dazu: Selbst Planeten und Sterne haben sich scheinbar vor Milliarden von Jahren nach diesem Gesetz gebildet, denn ein Großteil der vorhandenen Materie im Universum verteilt sich auf einige wenige Riesensterne.

Beispielhafte Pareto-Verteilung, bei der die X-Achse die Höhe der Bezahlung und die Y-Achse die Anzahl aller Fußballer beschreiben könnte. (Quelle: Eigene Grafik)

Der aufmerksame Leser wird sich nun schon denken können, worauf es in Bezug auf Fußball hinausläuft. Zwar werden Regeln durch Ausnahmen bestätigt, doch der Fußball bildet im Falle des Matthäus-Effekt keine solche. Es gibt viele gute Fußballer, doch nur sehr wenige können vom Fußballspielen leben. Noch weniger sind wirklich Profifußballer. Eine nochmals viel kleinere Gruppe von Fußballern verdient mehr als 1 Millionen Euro brutto im Jahr. Wie viele wirklich den unglaublichen Reichtum genießen, mit denen man Profifußballer immer assoziiert, kann man wohl an einer Hand abzählen. Wer also behauptet, Fußballer wären überbezahlt, der hat schlicht und ergreifend unrecht, denn ein Großteil der „Fußballer“ wird gar nicht oder nur sehr geringfügig bezahlt. Und nur zehn Prozent derjenigen, die es in den Profifußball schaffen, haben auch tatsächlich „ausgesorgt“ (WELT, 2013).

Positive Rückkopplung: Der uneinholbare Vorsprung

Die große Kunst liegt darin, dass man erkennen muss: haben wir hier einen Spieler, der sich aufgrund seiner aktuellen körperlichen oder geistigen Vorteile perspektivisch gegen einen Spieler durchsetzen wird, der eigentlich technisch versierter oder fußballerisch talentierter ist. Aber das ist extrem schwer.“
– Christian Titz

Jedes Jahr spielen etwa 10.000 Kinder in den Mannschaften der deutschen Nachwuchsleistungszentren. Erst kürzlich errechnete die ARD-Sportredaktion, dass von 5736 U19-Spielern der aktuellen Profiklubs aus den vergangenen acht Jahren aktuell nur 198 (3,5 Prozent) im Kader eines Vereins in den fünf Topligen aus Deutschland, England, Spanien, Italien und Frankreich stehen. Nur 2,6 Prozent machten mehr als zehn Pflichtspiele. Ernüchternd, aber angesichts des Matthäus-Effektes wohl ein Stück weit erwartbar. Glaubt man nun der Statistik, haben von diesen 198 Spielern lediglich 20 Spieler so viel Geld verdient, dass sie vollends ausgesorgt haben. Trotzdem ist dieser Wert erschreckend, denn ob es tatsächlich die talentiertesten Spieler sind, die letzten Endes Profis wurden, wird für immer ein Geheimnis bleiben.

Die Auswirkungen des Matthäus-Effekts sind in der Talententwicklung besonders verheerend. Wer auf der Suche nach dem besten Talent ist, der wird schnell von ihm getäuscht werden. Nicht nur Verletzungen, familiäre Probleme, schlechte schulische Leistungen oder die Freundin oder der Freund, die oder der auf einmal wichtiger als das runde Leder wurde, können dafür sorgen, dass ein Talent durch den Matthäus-Effekt eines Konkurrenten weiter und weiter zurückfällt. Es sind sehr wesentlich die Trainer, die mit ihrer Förderung und Aufstellungspolitik dafür sorgen, dass aus einem guten Spieler ein Top-Talent wird. Um das zu versinnbildlichen, nehmen wir einmal an, wir hätten zwei Spieler, die beide als Top-Talente gelten und nahezu gleich gut sind. Einer von beiden ist vielleicht ein wenig besser oder aktuell in der besseren Form, weswegen der Trainer ihn aufstellt – schließlich soll die bestmögliche Elf auf dem Platz stehen und der Sieg errungen werden. Wer mehr Spielzeit bekommt, der kann Erfahrung sammeln, während der formschwächere Mitspieler einen Großteil der Zeit auf der Bank verbringt. Während der eine also Erfahrung sammelt, wird der Andere zusätzlich in seiner Entwicklung behindert, weil er die Zeit nicht für eigenes Training nutzen kann. Wer wenig spielt, der hat auch nur wenig Möglichkeiten seine Form wiederzufinden. Der Spieler, der zu Beginn noch formschwach war, bekommt immer weniger Einsätze und keine spezielle Förderung. Dass er in der Folge mehr und mehr den Anschluss verliert, ist nur denklogisch – und das nur, weil er im falschen Moment formschwächer war als sein Mitspieler. Sein formstärkerer Mitspieler jedoch spielt sich mehr und mehr in den Fokus seiner Trainer – die durch gewonnene Spiele natürlich auch in den Genuss des Matthäus-Effektes kommen und an eigener Reputation hinzugewinnen wollen, ob bewusst oder unbewusst – und somit wird er mit weiteren Einsätzen belohnt. Diesem sieht man seinen Erfolg regelrecht in seiner Körperhaltung an, denn seine Neurochemie reagiert auf Erfolg und Zuspruch bekanntermaßen mit der Ausschüttung von Serotonin, was dazu führt, dass er noch selbstbewusster und noch besser spielt. Landesauswahl oder gar Nationalmannschaft könnten schon bald in greifbare Nähe kommen, während es für unser anderes Talent wohl möglich schon bald zurück in die Niederungen des Breitensports geht, da er sich nicht so entwickelt, wie der Club es von ihm erwartet hätte. Selbst wenn die beiden nun in einem NLZ spielen, welches es sich zur Aufgabe gemacht hat, dass jeder Spieler in den jüngeren Nachwuchsmannschaften 50% der Spielzeit bestreiten muss, werden sich beide Akteure unweigerlich auseinanderentwickeln – obwohl sie zu Saisonstart ungefähr gleich gut waren. Der formstarke Spieler wird in den wichtigen Spielen auf dem Feld stehen, vielleicht sogar annähernd 100% der Spielzeit spielen, schließlich ist er eine wichtige Säule des Spiels seiner Mannschaft geworden, was dem ehemals formschwachen Spieler nicht entgeht. Ein Abstieg auf Raten ist nahezu unausweichlich.

Der Matthäus-Effekt im Kontext des „Relative Age Effect“ Quelle: (Romann/Fuchslocher, 2010)

Das alles führt zu einer sogenannten positiven Rückkopplungsschleife, die wohl jeder kennt, der schon einmal ein Mikrofon zu nah an einen Verstärker gehalten hat und das ohrenbetäubende Piepen ertragen musste. Das ins Mikrofon gegebene Tonsignal verstärkt sich. Weil das Mikrofon nun sehr nah am Verstärker ist, nimmt es das verstärkte Signal erneut auf und schickt es ein weiteres Mal durch den Verstärker. Aus einem Flüstern wird ein lauter Schrei. Was bedeutet das für den Fußball? Nehmen wir an, nun bekommt der formschwache Spieler von einst endlich seine zweite Chance und steht in einem wichtigen Spiel in der Startelf. Er hat sich fest vorgenommen, endlich zu zeigen, dass er genauso unverzichtbar wie sein Kollege ist, mit dem er noch vor wenigen Wochen oder Monaten auf dem gleichen Level gesehen wurde. Die Kränkung und die daraus resultierenden Selbstzweifel sind aber nicht verschwunden und der Druck ist sehr viel größer, als er es noch vor einigen Wochen oder Monaten gewesen wäre – vielleicht zu groß. Zwar spielt er das Spiel durch, doch seine einstmalige Formschwäche ist nun in Augen aller Anderen zu einer handfesten Krise geworden – seine Entwicklung ist stagniert, ja vielleicht sogar rückläufig geworden. Seinem Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen tut das ganz und gar nicht gut. Selbst wenn der ehemals formstarke Mitspieler nun im Sommer zu einem besseren Club wechseln sollte, hilft das dem ehemals formschwachen Spieler nur kaum weiter. Spieler aus anderen Vereinen sind längst an ihm vorbeigezogen und das Supertalent von einst ist nicht mehr als ein ganz normaler Spieler. Wer sich bei dieser hypothetischen Geschichte nun an Mario Götze erinnert fühlt, der wird erkennen, dass das Problem nur allzu real und eigentlich so gar nicht hypothetisch ist. In Kombination mit dem – im letzten Artikel zur Talenterkennung ausführlich behandelten – „Relative Age Effect“ und prädestinierten Vorteilen wie Körpergröße führt das in der Talentselektion zu „doppelten Auswahlfehlern“, wie es Prof. Dr. Martin Lames formulierte. Denn Vorteile durch den RAE oder durch überdurchschnittliche Körpergröße sind absolut relevant für das Gewinnen von Spielen und damit auch für die Aufstellungspolitik der Trainer im Jugendfußball. Hier schließt sich dann der Kreis zu jenen Top-Talenten, die jeder von uns kennt. Diejenigen, von denen sich alle fragen: Woran hat’s gelegen?

Das unglaubliche Maß an Verantwortung

Ich würde sagen, dass die Sterne im richtigen Moment auf unserer Seite waren. Der Hauptgrund für den Erfolg war das unglaubliche und unendliche Talent der Spieler.“
Pep Guardiola

Eine Patentlösung für diese komplexe Dynamik gibt es wohl nicht, denn es scheint eine Gesetzmäßigkeit zu sein, dass die Spitze stets sehr schmal und der Sockel sehr breit ist. Doch wer als Trainer im Jugendfußball ausbildet, dem sollte stets bewusst sein, welch‘ gewaltige Verantwortung er trägt. Kein Trainer gewinnt ein Spiel und auch wenn Jugendfußball, wie Thomas Tuchel es einmal formulierte, durchaus ein „Coaches game“ ist, ist die Trainer-Spieler-Beziehung immer asymmetrisch, ganz gleich wie alt Trainer und Spieler sind. Auf der einen Seite sind die Spieler von ihren Trainern abhängig, denn der Trainer stellt letzten Endes die Mannschaft (mit) zusammen und konkret in der Partie nach seinen Vorstellungen auf. Die andere Seite der Medaille ist jedoch, dass die Spieler ebenso die Macht über ihre Trainer haben, denn letzten Endes spielen sie das Spiel. Selbst der beste Trainer der Welt hat noch keine Tore geschossen und es ist kein Zufall, dass es die wohl größte Angst jedes Profitrainers ist, dass seine Schützlinge „gegen ihn spielen“, wie es so schön heißt. Pep Guardiola verglich sich selbst einmal mit einem Golf-Caddie, der seinen Spielern lediglich den Schläger reicht und ein paar Tipps gibt. Den Ball versenken müssen sie aber immer noch selbst.

Die Clubs selbst können aus eigener Verantwortung heraus dafür sorgen, bedeutend mehr aus den eigenen Möglichkeiten und Einzugsgebieten zu machen, als das bisher der Fall ist. Bilbao beweist eindrucksvoll, dass die Scouting-Radien nicht immer größer werden müssen. Spielern in den Nachwuchsleistungszentren muss über bedeutend längere Zeiträume vertraut werden, denn wenn ein vor zwei Saisons geholter Spieler bereits wieder gehen muss, dann liegt das wohl nur sehr bedingt an diesem Spieler selbst (z.B. wenn er eben keinen Charakter für den Leistungssport hat). Darüber hinaus täten die Clubs gut daran, anhand von klaren und transparenten und durchgängigen Spielphilosophen, die vom aktuellem Personal unabhängig sind, Spielertypen zu definieren, die sie gezielt ausbilden möchten, so wie es der FC Barcelona und Ajax Amsterdam – die erfolgreichsten Jugendakademien der Welt – bereits vor längerer Zeit getan haben. Um den Matthäus-Effekt abzufedern ist es darüber hinaus sinnvoll, Wettbewerbe, aber besonders die Trainings so zu gestalten, dass auch formschwache Spieler Erfolgserlebnisse haben – schließlich potenziert sich Erfolg auch bei denjenigen, die in ihrem Entwicklungsstand zurück sind. Wie schon im Artikel zu Elgerts Aussagen angerissen, sind dafür „Small-sided games“ wie das 4 vs. 4, Positionsspiele und das Funino sinnvoll. Ob das gesonderte Trainieren von einzelnen Top-Talenten Zukunft haben sollte, ist zumindest fragwürdig, da es kaum klare Indikatoren in der Potentialprognose gibt. Möchte man die personellen Mittel in den Clubs ökonomisch einsetzen, müsste klar ermittelt und festgestellt werden, ob es sich bei einem sogenannten Top-Talent tatsächlich um ein Top-Talent handelt, da momentane Leistungen, Akzellerierungen und Retardierungen den Blick dafür massiv trügen können. Spätentwicklern könnte durch die Bevorteilung von momentan guten Spielern eine bessere Entwicklung nachhaltig verbaut werden.

Letzten Endes geht es aber nicht nur um die Verantwortung von Vereinen und Verbänden. Denn wer im Jugendfußball Entscheidungen trifft, der muss sich bewusst sein, dass er Kinder und Jugendliche nicht nur als Fußballer, sondern auch als Menschen formt. Mehr noch, als das jemals im Profifußball der Fall sein könnte. Denn als Jugendlicher mit der gewaltigen Enttäuschung zurecht zu kommen, eine einmalige Chance für einen gelebten Traum nicht ergriffen, ja dafür vermeintlich selbst verschuldet einfach nicht genügt zu haben, ist für einen jungen Menschen weitaus schwieriger als für einen Erwachsenen. Jugendtrainer entscheiden darüber, wer Torhüter wird und wer Feldspieler. Wer optimale Bedingungen bekommt, sich zu entwickeln und wer am Ende wohl nicht den Sprung auf die ganz große Bühne schafft. Persönliche Sympathien, Präferenzen von Spielertypen und der Wille zu gewinnen sorgen vielleicht dafür, dass Messis Nachfolger seinen Vertrag nicht auf einer Serviette unterschreibt, sondern mit selbiger in der Bezirksliga nach dem Spiel seine wohlverdiente Bratwurst hält. Wer würde das für einen 1:0-Sieg in der Jugend schon gerne verantworten?

Quellen:

Binder L., Krause S., Zahavi U. (2018). SPORTSCHAU: Das schwierige Leben von Nachwuchstalenten im Fußball. Frankfurt a. M.: ARD.

Gartenschläger, L. (2013). DIE WELT: Fußballprofis – Nur zehn Prozent haben ausgesorgt. Berlin: Springer-Verlag.

Heid, H. & Fink, G. (2004). Historisches Wörterbuch der Pädagogik. 146-152. Weinheim und Basel: Weltz-Verlag.

Lames, M., Augste, C., Dreckmann, C., Görsdorf, K. & Schimanski, M. (2008). Der Relative Age Effect: neue Hausaufgaben für den Sport. Münster: Philippka Sportverlag.

Romann, M. & Fuchslocher, J. (2010). Gnade der frühen Geburt oder Chancengleichheit?. Mobile – die Fachzeitschrift für Sport (2010). 18-21. Magglingen: Bundesamt für Sport (Schweiz)

Swan, M. (2012). Applied genomics: personalized interpretation of athletic performance genetic association data for sports performance capability and
injury reduction. The Journal of Bioscience and Medicine 2, 1.

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Christian Dobrick arbeitet aktuell als Mitarbeiter des Nachwuchsleistungszentrum für die TSG 1899 Hoffenheim. In der Vergangenheit war er zuletzt als Co-Trainer in der U17 und der U19 von Holstein Kiel tätig. Dobrick ist mit 24 Jahren einer der jüngsten Trainer der U-Bundesligen und blickt auf mehrjährige Erfahrung im Aufbau- und Leistungsbereich in Nachwuchsleistungszentren zurück. Der Sportwissenschaftsstudent ist Inhaber der Elite-Jugendtrainer-Lizenz, Speaker für den SHFV und vielfach zitierte Stimme in Fachbüchern.

3 Comments

3 Comments

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