
Ousmane Dembele und Raphael Guerreiro. Zwei Namen, die jeder Dortmund-Fan, aber sicherlich auch jeder Fußball-Fan in Deutschland kennt. Zwei Namen, die sicherlich auch ein junger Mann aus Paris ganz genau kennt und deren Besitzer er sich bestimmt deutlich angeschaut hat. Schließlich kamen beide als junge Talente aus Frankreich und haben sich wunderbar bei der Borussia aus Dortmund entwickelt.
Sie haben das getan, was er will: Den nächsten Schritt gehen. Aus Frankreich nach Dortmund und groß rauskommen. Er ist Dan-Axel Zagadou und er möchte nächstes Jahr mit Guerreiro und Dembele, sofern dieser nicht noch nach Barcelona geht, zusammen auf dem Platz stehen.
Wer er ist und was er kann, zeigt unsere Talentkritik.
Parisian
Dan-Axel Zagadou ist Pariser durch und durch. Sein erster Fußballverein ist der US Creteil, der heute in der dritten französischen Liga spielt, bei dem er 2006 im Alter von 7 Jahren das erste Mal auf dem Platz steht. 5 Jahre später geht es zu Paris Saint Germain, wo er von da an alle Jugendmannschaften durchläuft und nebenbei dasselbe bei den französischen Nationalteams fertig bringt. In der Jugend war er so auffällig, dass ihm im Trikot der Les Bleus sogar das Amt des Kapitäns zugesprochen wurde. Bei den Profis von Paris wurde Zagadou bei allem Talent allerdings noch nicht glücklich. Im ersten Aufgebot sind Thiago Silva und Marquinhos gesetzt. Als dritter Mann steht Kimpembe bereit. Zusätzlich tritt wohl nächste Saison auch noch Pepe im Pariser Strafraum nach allem was nicht schnell genug ist. Deswegen kam Zagadou bis dato nur in der zweiten Pariser Mannschaft zum Einsatz und würde es in Zukunft auch sehr schwer haben ins erste Glied aufzurücken.
Zusammenfassend lässt sich also festhalten: Jugendabteilung eines Topklubs, Jugendnationalspieler und Kapitän. Schon alleine der CV lässt die Vereinspersonaler aufhorchen. Allerdings sei betont, dass nach Sakho oder Anelka die Suche nach Stars aus der Pariser Jugend tatsächlich schwer wird. Zeichnet Zagadou sich dennoch aus?
Parisian Talent
In den Medien wird Dan-Axel Zagadou als nächstes vielversprechendes Talent bezeichnet, dass die Verantwortlichen von Borussia Dortmund an Land gezogen haben. Wie genau sich sein wohl außergewöhnliches Talent zeigt, lässt sich allerdings leicht raten: Schließlich ist Dan-Axel Zagadou Innenverteidiger und 1,95m groß. Was könnte er wohl gut können?
Nun, ja, beginnen wir damit: Er hat ein sehr gutes Kopfballspiel! Überraschend, aber wahr. Zudem hat der 18 jährige Franzose eine herausragende Physis. Er kann seinen Körper geschickt in Zweikämpfe schieben oder mit seinen wirklich langen Stelzen Pässe, Flanken und Schüsse verhindern. Körperlich ist er optimal für den Job des IV ausgestattet. Zu seiner Größe kommt allerdings auch ein gutes Stellungsspiel, das ihm zusätzlich hilft, Bälle aus der Gefahrenzone zu klären.
Apropos klären: Während beinharte Verteidiger wie Sokrates oder Neu-Borusse Toprak sicherlich gerne mal dem Ball die Höhe des Signal-Iduna-Parks zeigen, ist Zagadou eher ein Vertreter der feinen Abwehraktionen. Die meisten Bälle spielt er nicht einfach lang oder haut sie weg, sondern er stellt seinen fast zwei Meter großen Körper zwischen Ball und Gegner und sucht aktiv nach der besten Lösung. Hier kommt ihm ein anderes großes Talent zu Hilfe: Sein Spielaufbau. Zagadou verfügt über eine gute Spielübersicht und ein ausgezeichnetes Passspiel, das seit Mats Hummels beim BVB stark vermisst wird. Wenn er also den Ball erobert und den Angreifer auf Abstand hält, beginnt die Lösungssuche. Oftmals dreht er sich in eine Richtung und es wirkt, als wolle er den Ball die Seitenlinie lang spielen, wenn das aber nicht die optimale Lösung ist, übersteigt er den Ball, immer mit dem Rücken zum Gegner, und dreht sich in die andere Richtung, um einen klaren, aber vor allem nützlichen Ball zu spielen.
Diese Art birgt allerdings auch Gefahren. Sollte der Ball weggespitzelt werden, hat der Angreifer freie Bahn und Zagadou ist der Depp. Dann muss er hinterher. Der große Körper wirkt im Sprint allerdings recht träge, die langen Beine holen aber einige Meter raus. Wäre Zagadou kleiner, wäre er wohl nicht besonders schnell. Ist er aber nicht, deswegen klappt das mit dem Laufen ganz ordentlich.
Zagadou vereint also alles was ein moderner Verteidiger braucht: Er ist körperlich stark im Zweikampf, gewinnt die Bälle für sein Team geschickt und leitet clevere Angriffe ein. Am Ball strahlt er eine Ruhe aus, die sich aufs ganze Team übertragen kann. Ein Grund, warum er in der Jugendnationalmannschaft Kapitän ist.
Next Level
Seine Entwicklung ist aber lange noch nicht vorbei und Zagadous Können noch nicht auf dem Höhepunkt. In einer höheren Spielklasse wird er schneller und mehr bedrängt werden, wodurch er sich schnell weiterentwickeln muss, um immernoch so ruhig und präzise in seinem Spiel sein zu können. Der Wechsel zum BVB soll ihn jetzt genau dahin bringen. Die Borussia ist bekannt für ihre Talententwicklung und Neu-Trainer Peter Bosz bewies bereits in Amsterdam, dass er mit Talenten kann.
Zagadous Weg ist klar: Er muss das, was er bereits in Ansätzen sehr gut kann, weiterentwickeln und sein Spiel an höhere Ansprüche anpassen. Zudem muss ein 18 Jähriger natürlich an seiner Taktik arbeiten und auch mal Fehler machen dürfen. Es gilt dieselbe Devise wie für alle Talente: Geduldig hart arbeiten und von Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen lassen. Dann kann es was werden mit dem gemeinsamen Einsatz von Zagadou, Guerreiro und Dembele und wer weiß, möglicherweise erklingt dazu ja noch die Lieblingsmelodei aller Fußballer: THE CHAMPIIIIIOOOONSSS………………….
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Der große (auf die Körpergröße bezogen) Tobias Haubert wurde am östlichen Rande des Ruhrgebietes geboren. Nach einer normalen Jugend und einem normalen Studium der Literatur und Germanistik ist er ein normaler Typ mit überragendem Bart.
